big t

Ein T-Protokoll

Kurz und Knapp: Es gibt ein paar Möglichkeiten, mit denen man(n) (gilt selbstverständlich auch für Frauen) Big T anheben kann.

Vorweg: Liegt ein Problem mit der Hypophyse vor oder der T-Wert ist chronisch niedrig, trotz keiner Defizienz an essentiellen Mikronährstoffen, dann sollte man sich ernsthaft Gedanken über eine Substitution machen, denn ein niedriger T-Wert ist die Eintrittskarte für eine Reihe von dummen Sachen, die man niemals sehen möchte.

Das ist Big T

Einen kurzen Vorgeschmack kann ich geben:

  • Depressionen, Sinn-, Ziel- und Antriebslosigkeit - man fühlt sich wie ein Babyhund und das Selbstbewusstsein ist im Keller 
  • Daraus folgt nicht selten ein an den Tag gelegtes Verhalten, das auf Frauen (wie auf Männer) sexuell abstoßend wirkt (darf man unter politischen Korrekten nur nie sagen)
  • Niedrige T-Werte = hohe C-Werte (Cortisol) - ein Garant für eine schlechte Körperkomposition. Das Extrem davon lässt sich studieren, heißt "Cushing-Syndrom" 
  • Neigung zur "Verweiblichung", insbesondere hinsichtlich Fettmasse und Fettareale (Hintern, Schenkel)
  • Mangelnde Libido - "angestaute Libido" ist gleichzusetzen mit innerem Antrieb (nicht nur sexuell)
  • Weniger Proteinsynthese im Muskel (Sarkopenie? Weniger Kraft?)
  • Erektile Dysfunktion (dein kleiner Freund möchte nicht mehr)

So etwas kann also gut und gerne Real-Life-Relevanz haben und auch ganz real zu Beziehungsproblemen bzw. Trennungen führen: "Mein Mann will nie Sex mit mir machen" gilt auch für die Frau, "Meine Frau möchte nie Sex mit mir machen".

Ein Hormon.

Übrigens: Jede Frau, die die Pille nimmt, könnte ein T-Problem haben. Aber das ist ein anderes Thema.

... laut Feedback

T im Körper könnte man so erleben (beschrieben in einer Mail an mich): Es war so als ob plötzlich jemand das Licht in mir angemacht hatPhilosophisch: Aus der Dunkelheit in das Licht (mit einem Hormon!).

Andere beschreiben eher den Zwang. Von T wird man förmlich in gewisse Richtungen gedrückt.

Daher verwundern mich auch manche völlig illusionierten Gender-Mainstreaming-Anhänger, die jeglichen Bezug zur Realität verloren haben. Der kleine Junge, der nur mit dem Lastwagen spielt, weil die Gesellschaft (seine Mama) ihm das gezeigt hat. Oh je. Da würde meine Mutter, glaube ich, laut lachen.

Wer das auch einmal erfahren will, der kann das folgende Protokoll anwenden.

Mängel beseitigen, T steigern!

Zink

Serum t concentrations were significantly correlated with cellular zinc concentrations in the cross-sectional study (lymphocyte zinc versus serum t, r = 0.43, p = 0.006; granulocyte zinc versus serum t, r = 0.30, p = 0.03). Dietary zinc restriction in normal young men was associated with a significant decrease in serum t concentrations after 20 weeks of zinc restriction (baseline versus post-zinc restriction mean ± SD, 39.9 ± 7.1 versus 10.6 ± 3.6 nmol/L, respectively; p = 0.005). Zinc supplementation of marginally zinc-deficient normal elderly men for six months resulted in an increase ins erum t from 8.3 ± 6.3 to 16.0 ± 4.4 nmol/p (p = 0.02).[note]Prasad AS. et al.: "Zinc status and serum t levels of healthy adults." Nutrition. 1996 May;12(5):344-8.[/note]

Eine einfache Zink-Defizienz (wie sie jeder Normalbürger, also womöglich du, sowieso hat) kann eine dramatische Reduktion von 75 % als Folge haben. Umgekehrt: Gibt man leicht-defizitären alten (!) Männern Zink, dann verdoppeln sich die T-Werte.

Mein Vorschlag: 3-5 Wochen 100 mg Zinc-Gluconat, -Picolinat oder -Citrat. Letzteres bevorzugt. Danach täglich ca. 15 - 20 mg, um den - hoffentlich guten (intrazellulären) Zink-Wert zu halten. Dabei definitiv darauf achten, 2 mg Kupfer aufzunehmen. Generell gilt aber: Wir haben ein Zink - und kein Kupferproblem. Das möchte ich deshalb sagen, weil ich genau weiß (Blutwerte!), dass selbst hohe Zinkgaben i. d. R. keinen Einfluss auf die Kupfer-Werte haben, auch wenn dies oft postuliert wird. Zink scheint nicht toxisch im klassischen Sinne zu sein - die Zinktoxizität resultiert zumeist aus einem dann entstandenen Kupfer-Mangel. Das lässt sich vorbeugen, versteht sich. 

Ach ja: Fällt dir im ersten Satz (vom Zitat) auf, welche Werte da korrelieren? Die Zellwerte (!) mit T. Einer meiner Freunde kann davon ein Lied singen: Niedriger Zink-Wert im Blut, trotz massiver Supplementation, aber extrem hoher Wert im Haar (Haarmineralanalyse). Daher: Immer auch zellkorreliert analysieren.

Selen, Jod und T3 (das aktive Schilddrüsenhormon)

Free t concentrations are reduced in men with primary hypothyroidism and thyroid hormone replacement normalizes free t concentrations.[note]Meikle AW.: "The interrelationships between thyroid dysfunction and hypogonadism in men and boys." Thyroid. 2004;14 Suppl 1:S17-25.[/note]

Dieser eine Satz könnte der Grund sein, warum du machst und machst und machst ... aber das freie T steigt nicht an. Ohne Schilddrüsenhormone, hast du auch keine Libido. Wer jetzt also mit niedrigen T3-Werten durch die Gegend schleicht, der sollte sich mal Gedanken machen. 

Doch Vorsicht: Man sollte schlicht normale Werte haben, vielleicht im oberen Drittel. Man muss das Ganze nicht ins Unendliche steigern, aber gleichzeitig dafür sorgen, dass der Körper ausreichend davon produzieren kann. Notfalls: Hormon-Gabe.

Mein Vorschlag: Lugolsche Lösung und Selen-Gabe (genaue Anleitung findet sich hier auf dem Blog), kann die T3-Werte normalisieren. (Kleines Update: Anstelle der Lugolschen Lösung ein gutes Wakame-Produkt.) Klappt bei weniger als 30 %. Nur, um eine realistische Einschätzung zu bekommen. Bitte vorher den Arzt um Rat fragen und vorher die Schilddrüse untersuchen lassen. Im Facebook gibt es mittlerweile eine gute, kompetente Jod-Gruppe. Sehr zu empfehlen bei Fragen rund um Lugolsche Lösung, Jod und so weiter. 

Vitamin D

Compared to baseline values, a significant increase in total t levels (from 10.7 ± 3.9 nmol/l to 13.4 ± 4.7 nmol/l; p < 0.001), bioactive t (from 5.21 ± 1.87 nmol/l to 6.25 ± 2.01 nmol/l; p = 0.001), and free t levels (from 0.222 ± 0.080 nmol/l to 0.267 ± 0.087 nmol/l; p = 0.001) were observed in the vitamin D supplemented group. By contrast, there was no significant change in any t measure in the placebo group.[note]Pilz S. et al.: "Effect of vitamin D supplementation on t levels in men." Horm Metab Res. 2011 Mar;43(3):223-5. doi: 10.1055/s-0030-1269854. Epub 2010 Dec 10.[/note]

Vitamin-D-Rezeptor-KO-Mäuse (also Mäuse, die keinen Vitamin-D-Rezeptor haben, entsprechend kein Vitamin D wirken kann), sind weiblich - nein mal im Ernst: Diese Mäusen zeigen Hypogonadismus-Symptome. In dieser Arbeiten oben wurde gezeigt, dass das Anheben von Vitamin D, das freie T ca. 18 % ansteigen lässt. Das ist gut. Im Übrigen: Wusstest du, dass Vitamin D ein potenter Aromatase-Inhibitor ist? Das Gute: Nur dort, wo es auch nötig ist, zum Beispiel im Fettgewebe, nicht aber im Knochen (wichtig für die Knochengesundheit). Denn: Es zählt selbstverständlich nicht nur T per se, sondern auch das Verhältnis Androgene/Östrogene. 

Mein Vorschlag: Vitamin-D-Wert bestimmen lassen und nach Dr. van Helden auffüllen. Ich jedenfalls nehme jeden Tag 10.000 IE.

Eisen, T und Vitamin A

Six months of vitamin A supplementation induced growth acceleration similar to that seen in the oxandrolone- and t-treated children, and significantly greater than in the observation group (9.3 +/- 2.9 vs. 4.0 +/- 0.9 crn/yr, P < 0.001). Whereas in the vitamin A-supplemented group, puberty (increase in testicular volume >/= 12 ml) was induced within 12 months. In all t-treated patients, pubic hair was noted within 3 months and a testicular volume of >/= 12 ml was observed 9-12 months after the initiation of therapy. No pubertal signs were noted in the observation group during this time. [note]Zadik Z. et al.: "Vitamin A and iron supplementation is as efficient as hormonal therapy in constitutionally delayed children.Clin Endocrinol (Oxf). 2004 Jun;60(6):682-7.[/note]

Vitamin A bzw. das Hormon, das daraus im menschlichen Körper entsteht, ist an der Steroidogenese beteiligt. Daher auch das beeindruckende Resultat: Vitamin A plus Eisen resultiert in ähnlicher Wachstumsrate wie Supplementation von Steroid-Hormonen. Doch Vorsicht: Hierbei handelt es sich um Teenies mit verzögerter Pubertät. Vielleicht nicht repräsentativ für deine Situation, aber vielleicht für dein Kind? 

Mein Vorschlag: 10.000 - 50.000 Internationale Einheiten pro Tag, z. B. als Retinylpalmitat (nicht ß-Carotin). Bezüglich möglicher Toxizität des Vitamin A, gibt's hier weitere Infos

L-Carnitin, Kreatin und Arginin

Zu L-Carnitin

(1) LCLT (LCarnitinLTartrat) supplementation upregulated (P<0.05) preexercise AR content compared with PL (12.9+/-5.9 vs 11.2+/-4.0 au, respectively).

(2) The present data showed that chronic swimming stress reduces the reproductive capacity and impairs the capacity to respond to the acute stress and that ALC (AcetylLCarnitin) modulates the hormonal changes to physical stress and prevents the antireproductive effect of chronic cold swimming.[note]Bidzinska B. et al.: "Effect of different chronic intermittent stressors and acetyl-l-carnitine on hypothalamic beta-endorphin and GnRH and on plasma t levels in male rats." Neuroendocrinology. 1993 Jun;57(6):985-90.[/note]

Zu Kreatin

After 7 days of creatine loading, or a further 14 days of creatine maintenance dose, serum T levels did not change. However, levels of DHT increased by 56% after 7 days of creatine loading and remained 40% above baseline after 14 days maintenance (P < 0.001). The ratio of DHT:T also increased by 36% after 7 days creatine supplementation and remained elevated by 22% after the maintenance dose (P < 0.01).[note] Van der Merwe J. et al.: "Three weeks of creatine monohydrate supplementation affects dihydro-t. to t ratio in college-aged rugby players.Clin J Sport Med. 2009 Sep;19(5):399-404. doi: 10.1097/JSM.0b013e3181b8b52f.[/note]

Zu Arginin

Taken together, our results indicate that dietary arginine may be relevant to the anabolic action of t, and suggest that this effect may be mediated by changes in the insulin-like growth factor system.[note] Cremades A. et al.: "Influence of dietary arginine on the anabolic effects of androgens." J Endocrinol. 2004 Nov;183(2):343-51.[/note]

L-Carnitin hemmt T-Abfall während chronischem Stress und steigert die zellulären Androgen-Rezeptoren. Das ist interessant: Denn deine tägliche Arbeit verbraucht dein T. Vielleicht nicht, wenn du L-Carnitin zu dir nimmst? 

Kreatin hat keinen Einfluss auf T, aber DHT (Dihydrot.), den großen Bruder von T, der in seiner Wirkung vielfach "potenter" ist. Kreatin macht aggressiv - das wussten wir schon als kleine Sportstudenten. Jetzt kennen wir den Grund.

Arginin-Defizienz verhindert das Wirken von T in den Zielorganen (z. B. im Muskel). Ein Aminogramm schafft Abhilfe. 

Mein Vorschlag: L-Carnitin per Pille 2-4 g und Kreatin 5 g pro Tag. Arginin in Form von Citrullinmalat. Doch checke vorher unseren Guide, denn über das NO-System sollte man Bescheid wissen. 

Granatapfel

This study shows that consumption of pomegranate pure juice has significantly increased salivary t levels (average of 24%) in addition to effects on blood pressure, mood and the positive scores of anxiety and emotions in a large group of workers from different disciplines.[note] Emad Al-Dujaili & Nacer Smail: "Pomegranate juice intake enhances salivary t levels and improves mood and well being in healthy men and women" Endocrine Abstracts (2012) 28 P313[/note]

Granatapfel-Konsum erhöht den freien T-Wert um knapp 25 %. Das ist sehr gut, denn ein Anstieg von T ist sofort nach Konsum zu beobachten, das heißt man muss nicht Ewigkeiten warten, bis etwas passiert. 

Mein Vorschlag: 200 ml Saft oder Granatapfelextrakt als Pillchen. 

Schlusswort

Ich könnte diesen Post noch um einige Punkte erweitern, wobei die oben genannten einen so massiv profunden Einfluss auf T haben könn(t)en, dass man keinen weiteren "Zugang" mehr benötigt. Weiterhin sind die Substanzen dort oben, diejenigen, die bewiesenermaßen und sehr, sehr wirkungsvoll helfen.

Bitte bedenke: Es kommt nicht nur darauf an, Dinge zuzuführen oder zu machen, die deinen T-Wert positiv beeinflussen. Viel mehr solltest du auch darauf achten, Dinge aus deinem Leben zu streichen, die dir T nehmen.

Eine große Sache: Deine Psyche. Vergleiche dich, Loser, einmal mit den ganzen Gewinnern im Leben - Facebook reicht aus. Danach bist du ein Babyhund. Und das kann man auch messen! (Vorsicht: Du bist natürlich kein Loser! Das war ja lediglich ein Beispiel.)

Referenzen

  1. Prasad AS. et al.: „Zinc status and serum t levels of healthy adults.“ Nutrition. 1996 May;12(5):344-8.
  2. Meikle AW.: „The interrelationships between thyroid dysfunction and hypogonadism in men and boys.“ Thyroid. 2004;14 Suppl 1:S17-25.
  3. Pilz S. et al.: „Effect of vitamin D supplementation on t levels in men.“ Horm Metab Res. 2011 Mar;43(3):223-5. doi: 10.1055/s-0030-1269854. Epub 2010 Dec 10.
  4. Zadik Z. et al.: „Vitamin A and iron supplementation is as efficient as hormonal therapy in constitutionally delayed children.“ Clin Endocrinol (Oxf). 2004 Jun;60(6):682-7.
  5. Bidzinska B. et al.: „Effect of different chronic intermittent stressors and acetyl-l-carnitine on hypothalamic beta-endorphin and GnRH and on plasma t levels in male rats. Neuroendocrinology. 1993 Jun;57(6):985-90.
  6. Van der Merwe J. et al.: „Three weeks of creatine monohydrate supplementation affects dihydrot. to t ratio in college-aged rugby players.“ Clin J Sport Med. 2009 Sep;19(5):399-404. doi: 10.1097/JSM.0b013e3181b8b52f.
  7.  Cremades A. et al.: „Influence of dietary arginine on the anabolic effects of androgens.“ J Endocrinol. 2004 Nov;183(2):343-51.
  8.  Emad Al-Dujaili & Nacer Smail: „Pomegranate juice intake enhances salivary t levels and improves mood and well being in healthy men and women“ Endocrine Abstracts (2012) 28 P313

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